Frauen für Frieden – gegen Aufrüstung und Krieg: Friedensarbeit der 1980er-Jahre in Südtirol

Buchpräsentation und Gespräch mit Martha Verdorfer

Mit einem einführenden Statement von Levke Harders zur Frauengeschichtsschreibung

Donnerstag, 20. Oktober, 19:30 Uhr
Öffentliche AEP-Bibliothek, Schöpfstraße 19, Innsbruck

„Ich möchte um alles in der Welt nicht erleben,
daß meine Söhne auf anderer Mütter Söhne schießen müssen!

Martha Verdorfer hat mithilfe des Archivs der Frauen für Frieden eine Chronik des weiblichen Engagements für den Frieden in Südtirol erstellt. Sie porträtiert die Protagonistinnen und macht die Friedensarbeit der 1980er-Jahre mit zahlreichen Abbildungen anschaulich erfahrbar. Das  weitgehend in Vergessenheit geratene Engagement dieser Frauen wird damit wieder sichtbar gemacht. Die damals engagierten Frauen für Frieden waren Frauen verschiedenster Hintergründe, die mit Vorträgen, Flugblättern, Leserbriefen, Schweigestunden, Friedensmärschen, Festen ihren Beitrag für eine friedlichere Zukunft zu leisten versuchten und auch international vernetzt waren. Von verschiedenen Seiten wurden sie bekämpft und als Verräterinnen und „Moskaus nützliche Idiotinnen“ verunglimpft. Sie gaben trotzdem nicht auf, bis die Friedensbewegung Mitte der 1980er-Jahre international allmählich auslief.

Martha Verdorfer wird an diesem Abend ihr Buch vorstellen und Bildmaterial präsentieren. Einleitend spricht Levke Harders über Frauengeschichtsschreibung. Anschließend besteht im Gespräch auch die Möglichkeit, über aktuelle friedenspolitische Fragen zu diskutieren.

Moderation: Andrea Urthaler (Zeithistorikerin mit Schwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte)

Referentinnen:

Martha Verdorfer: Zeithistorikerin, Studium der Geschichte und Politikwissenschaften in Innsbruck. Mitarbeit an verschiedenen Ausstellungsprojekten. Seit 1991 Unterrichtstätigkeit in Bozen, daneben als Referentin in der Erwachsenenbildung und als Historikerin tätig. Verschiedene Veröffentlichungen zur Südtiroler Zeitgeschichte und zur historischen Frauenforschung.

Levke Harders: Historikerin; seit 2021 Professorin für Geschlechtergeschichte an der Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie sowie Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI). Sie betreibt u.a. den Wissenschaftsblog Migration and Belonging.