„…denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt“ (Gen 38,15)

Prostitution in biblisch-theologischer und ethischer Perspektive

Ein Vortrag von Nathalie Eleyth

Mittwoch, 19. Oktober, 19:00 Uhr
Haus der Begegnung, Innsbruck

Über Jahrhunderte hat die Kirche mit ihrer Morallehre dazu beigetragen, Sexualität zu stigmatisieren. Sex und Prostitution gelten immer noch als Tabuthema in der Kirche, obwohl Prostituierte sogar im Stammbaum von Jesu aufscheinen und in der Bibel zu finden sind. Die evangelische Theologin und Pastorin Nathalie Eleyth wird für uns dieses Spannungsfeld – das Bild der Prostituierten in der Bibel, die Sexualethik der Kirche und aktuelle gesellschaftspolitische Diskussionen –  beleuchten. Sie setzt sich kritisch mit theologischen-biblischen Leitbildern von Sexualität auseinander und es werden ethische Perspektiven hinsichtlich der Kategorien Körperlichkeit, Gendergerechtigkeit und Selbstbestimmung vorgestellt. Warum es in Bochum einen „Hurengottesdienst“ gibt und warum sie meint, die Kirche brauche einen nüchternen Blick auf Sexualität, wird sie mit uns auch im Anschluss an den Vortrag diskutieren.

Die Vortragende

Nathalie Eleyth wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie und Religionswissenschaft arbeitete sie zunächst vier Jahre als Jugendpastorin in Krefeld. Neben Aufgaben in universitärer Lehre und Forschung erarbeitet Nathalie Eleyth gegenwärtig ihre Dissertation am o.g. Lehrstuhl zu Fragen einer theologisch-ethischen Bewertung von Prostitution und ist Redakteurin der theologischen Fachzeitschrift „Zeitschrift für Evangelische Ethik“.

Die Veranstalterinnen:

iBUS (Innsbrucker Beratung und Unterstützung für Sexarbeiter*innen) ist eine 2013 gegründete Beratungsstelle für aktive oder ehemalige Sexarbeitende, die beim Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft (AEP) angesiedelt ist. Wir machen auch Öffentlichkeitsarbeit und Multiplikator*innentraining, um zu einer Entstigmatisierung dieses Berufsfeldes beizutragen.

Die Katholische Frauenbewegung (kfb) ist eine Gemeinschaft von Frauen, die sich aktiv in Kirche, Gesellschaft und Politik für die Anliegen von Frauen einsetzt. Ihr feministisches Selbstverständnis findet Ausdruck in ihrem Engagement für Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen von Kirche und Gesellschaft ebenso wie in ihrer Spiritualität.