Lese-Empfehlungen
Aktuelle Lese-Empfehlungen der Bibliotheksmitarbeiterinnen
Fallwickl, Mareike: Die Wut, die bleibt. Die Lektüre stürzt LeserInnen in ein Wechselbad der Empfindungen. Fassungslosigkeit, Entsetzen, Trauer, Resignation, Zorn, Ingrimm, Wut. Und: Zärtlichkeit, Zuversicht und Mut. Toll geschrieben. Lesen!
Keller, Renate. DVD. Warum Frauen auf Berge steigen sollten. Eine Reise durch das Leben und Werk von Dr. Gerda Lerner – feministische Historikerin, soziale Reformerin. Ein Biografietipp.
Klemm, Gertraud: Einzeller: „Einundfünfzig Prozent der Menschheit, die überall schlechter gestellt sind. Bringen nichts Gemeinsames zustande.“ Warum lehnen sich Frauen nicht auf? Auf der Suche nach Frauensolidarität seziert Gertraud Klemm in ihrem neuen Roman das, was vom Feminismus übriggeblieben ist. Solange wir uns wie Einzeller gebärden, wird das nie etwas mit der Geschlechtergerechtigkeit.
Ng, Celeste: Was ich euch nicht erzählte: Ein spannend erzähltes Familienporträt über die gescheiterten Lebensträume einer Frau in einer Gesellschaft, die sich aufs Verschweigen versteht.
Olive Kitteridge. DVD. Elizabeth Strouts preisgekrönte Romane wurden als mitreißende Mini-Serie in 4 Teilen verfilmt. Aus der Sicht der Hauptfigur, Olive Kitteridge, wunderbar dargestellt von Francis McDormand, entfaltet sich das Leben mehrerer miteinander verknüpften Personen in einer kleinen Stadt in Neuengland über einige Jahrzehnte. Wie bei den Büchern bleiben die Figuren, wie sie sich entwickeln, was sie erleben, lange im Gedächtnis.
Richell, Hannah: Sieben Tage am Fluss. Als sich alle für eine Woche voller Feierlichkeiten und Konfrontationen zusammenfinden, scheint die Kluft zwischen ihnen unüberwindbar. Kann es nach all dieser Zeit zu einer Versöhnung kommen? Berührend und wunderschön geschrieben.
Empfehlungen Frühjahr 2023
Coates, Ta Nehis: Zwischen mir und der Welt
Der Autor schreibt seinem Sohn Briefe, in denen er ihm seine Sicht auf den Zusammenhang von Sklaverei in Amerika und dem heutigen Rassismus darlegt.
Ginzburg, Natalia: Familienlexikon
1963 mit dem Premio Strega ausgezeichnet. Familiengeschichte ebenso mitreißend wie die Einblicke in den italienischen Widerstand.
Kupferberg, Shelley: „Isidor“
Erzählt vom rasanten Aufstieg und brutalen Sturz ihres Wiener Urgroßonkels und zugleich die Geschichte einer faszinierenden jüdischen Familie.
Laestadius, Ann-Helen: Das Leuchten der Rentiere
Blick in die Kultur der samischen Rentierhirten in Nordskandinavien. Die Geschichte des Sámi-Mädchens Elsa, das mit neun Jahren sieht, wie ihr Rentierkalb ermordet wird.
Mingels, Annette: Was alles war
Die Autorin geht der Frage nach, was Familie eigentlich ausmacht.
Nunn, Malla: Ist die Erde hart – dann tanzen die Frauen
Eindringlich und authentisch geschriebener Roman, der im Swasiland (Südafrika) der 1960er Jahre spielt. Aktuell, wie eh und je. Macht Lust, mehr von Malla Nunn zu lesen.
Robinson, Marilynne: Haus ohne Halt
Sehr eindrücklich. Protagonistinnen, die einen nicht mehr loslassen. Vergessene Sinneseindrücke tauchen auf – plötzlich weiß man wieder, dass alter Schnee anders riecht als neuer…
Pauli, Hertha: Der Riss der Zeit geht durch mein Herz
Die Autorin und Schauspielerin erzählt von ihrer Flucht aus Österreich nach dem „Anschluss“. Unglaublich fesselnd zu lesen.
Empfehlungen Jahresbeginn 2023
Sabuschko, Oksana | Museum der vergessenen Geheimnisse Ukraine – spannender Roman über die Bedingungen des postkommunistischen Lebens im 20. Jahrhundert |
Amiri, Natalie | Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran |
Haratischwili, Nino | Das achte Leben (für Brilka) (Georgien) |
Peyman, Jafari | Der andere Iran (Geschichte und Kultur von 1900 bis zur Gegenwart) |
Ziegler, Edda | verboten – verfemt – vertrieben. Schriftstellerinnen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Porträts von Schriftstellerinnen, die Widerstand leisteten: spannend – erhellend – beklemmend – ermutigend. |
Benson, Stella | This ist the End. Outlook 2019 (Original 1917; neu aufgelegt) Poetisch und mit Ironie entfaltet sich das unaufhaltsame Erwachsenwerden, der Ausbruch/Aufbruch einer jungen Frau in London um 1916 – und schmerzhaft-bewegend zeigt sich der riesige Einschnitt durch den (ersten Welt-)Krieg. |
Wodin, Natascha | Sie kam aus Mariupol. |
El-Gawhary, Karim | Frauenpower auf Arabisch – Jenseits von Klischee und Kopftuchdebatte. |
Laurence, Deonna | An alle Frauen aus allen Kriegen Arabische und israelische Frauen berichten |
Abid, Lise J. | Journalistinnen im Tschador (Zugang zum Alltagsleben der Frauen im Iran) |
Empfehlungen Herbst 2022
Burns, Anna: Milchmann.
Originell, witzig, entwaffnend schräg erzählt.
Buzarovska, Runena: Mein Mann.
Sie sind mittelmäßige Dichter oder eitle Gynäkologen, die schlechte Bilder malen. Betrüger, Machos, Heuchler, lebendig, impotent oder tot. Ihre Frauen sind vor allem das: ihre Frauen.
Doornik, Mirte van: Uns zusammenhalten.
Nico und Kine können sich nicht auf die Erwachsenen in ihrem Leben verlassen – aber sie halten sich gegenseitig aufrecht.
Freudenthaler, Laura: Die Königin schweigt.
Die Enkeltochter hatte mit Fanny über Erinnerungen sprechen wollen. Nicht deine Märchen aus dem Dorf, hatte sie gesagt.
Garmus, Bonnie: Eine Frage der Chemie.
Elisabeth Zott ist eine Frau mit dem Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei, niemand traut ihnen zu, Chemikerinnen zu werden.
Habelsberger, Lilly: Der Rock meiner Mutter.
Dieser Rock war mein Sternenzelt, mein vertrauter Ort, meine Rettung! Meine Geschichte bringe ich nun in einem Gedicht an meine Mutter zum Ausdruck.
Korn, Carmen: Töchter einer neuen Zeit.
Vier Frauen Vier Familien Ein Jahrhundert
Menasse, Eva: Dunkelblum.
Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens.
Nayeri, Dina: Drei sind ein Dorf.
Es ist ein Appell an die Menschlichkeit – und gleichzeitig ein Roman über die Liebe, über Sehnsucht und Verletzungen, ein kluger, vielschichtiger Roman von einer Autorin, die genau weiß, wovon sie spricht.
Parker, Martina: Zuagroast.
Es wird gegartelt, geliebt und gemordet. Dass dabei ein Gartenclub im Mittelpunkt steht, ist kein Zufall. Schließlich geht es in der Natur immer um Sex oder Tod.
Patchett, Ann : Das Holländerhaus.
Es trifft Danny und Maeve wie ein Blitz, als Stiefmutter Andrea ihnen für immer das Zuhause verbietet. Nach dem Tod des Vaters hätten sie es wohl ahnen müssen, aber vielleicht wollten sie es einfach nicht kommen sehen.
Sanyal, Mithu: Identitti.
„Was für eine gnadenlos witzige Identitätssuche, die nichts und niemanden schont. Man ist nach der Lektüre nicht bloß schlauer – sondern auch garantiert besser gelaunt.“ (Alina Bronsky)
Schreiner, Margit: Kein Platz mehr.
Gewohnt überspitzt und mit reichlich schwarzem Humor wettert Margit Schreiner über die Fülle, mit der wir uns tagtäglich umgeben. Dabei bleibt niemand verschont.
Schubert, Helga: Vom Aufstehen.
In kurzen Episoden erzählt Helga Schubert ein deutsches Jahrhundertleben – ihre Geschichte, sie ist Fiktion und Wahrheit zugleich. Doch vor allem ist es die Geschichte einer Versöhnung: mit der Mutter, einem Leben voller Widerstände und sich selbst.
Slimani, Leila: Dann schlaf auch du.
Sie wollen das perfekte Paar sein, Kinder und Beruf unter einen Hut bringen. Alles irgendwie richtig machen und sie finden dafür die ideale Nanny. Leila Slimani zeigt unsere Gesellschaft mit all ihren Widersprüchen.
Smith, Patti: Im Jahr des Affen.
Die Autorin schreibt über das Jahr 2016, das für sie geprägt ist von Verlusten und Abschieden, aber auch von politischen Unsicherheiten – am Ende steht der 70. Geburtstag. Ein Buch, das berührt und Mut macht.