Tagung

“Herausforderungen in der feministischen politischen Bildung”

27. Mai 2024
09:00 bis 17:00 Uhr
Saal, Haus der Begegnung

Der AEP organisiert, gefördert durch die Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB), eine Tagung zu den Herausforderungen in der feministischen politischen Bildung, welche die Potentiale der Gender Studies in anwendungsorientierter Weise auszuloten vermag und den Teilnehmer*innen praxisorientierte Hilfestellungen für die eigene Bildungsarbeit mit auf den Weg geben soll. Zentral für diese Tagung ist daher auch der Erfahrungsaustausch zwischen Erwachsenenbildner*innen, insbesondere zu gelungenen Praxisbeispielen in der Bildungsarbeit (Best Practice Beispiele). 

Am Vormittag widmen wir uns der Frage:

Wie können wir mit den speziellen Herausforderungen unserer Zeit (“Wir sind eh schon alle gleichberechtigt”, Rechtsruck, Retraditionalisierung) umgehen? Dazu wird es zwei Inputs geben.

Am Nachmittag sollen in thematischen Workshops Kernfragen feministischer politischer Bildungsarbeit bearbeitet werden: 

a) Wie kann es erfolgreich gelingen, traditionelle Rollenbilder wirksam in Frage zu stellen? Welche Bedeutung nimmt hierbei einerseits eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit der bestehenden Geschlechterordnung ein, die Gegenstand der Gender Studies ist? Welche Bedeutung nimmt andererseits ein selbstreflexiver Zugang ein und wie können selbstreflexive Prozesse erfolgreich in Workshops initiiert werden? 

b) Wie kann es erfolgreich gelingen, Kernthemen in Bezug auf Gleichstellung und Frauenrechte (Unterrepräsentation in der Politik, Einkommensdiskriminierung, Gewalt gegen Frauen und Mädchen,…) in ihrer Komplexität zu vermitteln? Welche Rolle spielen dabei wissenschaftliche Erkenntnisse, Zahlen und Fakten? 

c) Wie kann es gelingen, strukturelle Zusammenhänge sichtbar zu machen und dafür zu sensibilisieren, dass die Auseinandersetzung mit Geschlechterrollenbildern nicht bloß auf der Ebene von Vorurteilen und Zuschreibungen angesiedelt werden muss? 

Ein zentraler Teil der Tagung soll ein Ideen- und Methodenbasar sein, bei dem politische Erwachsenenbildner*innen zur Präsentation eigener, gelungener Praxisbeispiele eingeladen werden.  

Mit einer Tagung zu feministischer Grundbildung möchten wir zum einen Expert*innen in der Bildungsarbeit zusammenbringen, die in der feministischen politischen Bildungsarbeit bereits viele Erfahrungen gesammelt haben, und zum Erfahrungsaustausch und zur Weitergabe von Praxiswissen anregen. Zum anderen sollen die Teilnehmer*innen der Tagung nicht nur für die Wirksamkeit von Geschlechterrollen und für die Bedeutung von Gleichstellung sensibilisiert werden, sondern auch in anwendungsorientierter Weise Impulse erhalten für die jeweils eigene Bildungsarbeit in ihren Kontexten (Schulen, Jugendzentren, Projekte,…). Die angesprochene Zielgruppe für die Tagung umfasst daher sowohl ein allgemein an feministischer Auseinandersetzung und Bildungsarbeit interessiertes Publikum, spezifisch aber auch nochmals Multiplikator*innen in pädagogischen Berufen. 

Wir verbinden mit dieser Tagung auch die Hoffnung dazu beizutragen, dass feministische politische Bildungsarbeit verbreitert werden kann und damit auch wichtige Schritte in Richtung Gleichstellung gesetzt werden können. Die in der Gesellschaft vorhandenen Polarisierungen zeigen sich nicht zuletzt auch in der Frage der Gleichstellung der Geschlechter, wo – auch teilweise entlang der Trennlinie Stadt/Land – äußerst heterogene, auseinanderklaffende Einstellungen zu Fragen der Gleichstellung vorzufinden sind. Traditionellen Rollenbildern und vielfachen Benachteiligungen von Frauen und Mädchen gilt es nicht zuletzt auch mit wissenschaftlich fundierter politischer Bildung zu begegnen. 

Die Teilnahme ist gratis, aber nur mit Anmeldung unter bildung@aep.at möglich! Beschränkte Teilnehmer*innenzahl.

BLOCK I: Inputs mit Diskussion

09:00 Uhr: Vortrag von Judith Götz: “Geschlechterpolitiken im modernisierten Rechtsextremismus”. Anschließende Diskussion

10:30 Uhr: Input von Brigitte Temel “Antifeminismus – Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen”. Anschließende Diskussion.

12 – 13 Uhr Mittagspause (auf eigene Kosten) 

BLOCK II Praxisreflexion (Moderation durch Eva Fleischer)

13:00 Uhr: Ideen- und Methodenbazar. Einrichtungen präsentieren ihre jeweiligen Schulungen und Werkzeuge.

BLOCK III Führung durch die Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“ im Volkskunstmuseum 

15:45 Uhr: Die Ausstellung der Gleichbehandlungsanwaltschaft bietet einen Einblick in die rechtlichen Möglichkeiten nach dem Gleichbehandlungsgesetz. Mit einer kreativen Darstellung von Praxisfällen mittels einer Serie von Comic Strips möchten wir die Wichtigkeit der Gleichbehandlung und Antidiskriminierung in unserer Gesellschaft beleuchten.  

17:00 Ende