Schriftstellerinnen im Gespräch: Lesung aus „Einzeller“ mit Gertraud Klemm

21. September 2023, 19:30 Uhr
Öffentliche AEP-Frauenbibliothek, Schöpfstraße 19, Innsbruck

Wem gehört der Feminismus? Auf der Suche nach Frauensolidarität seziert Gertraud Klemm in ihrem neuen Roman das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Generationen von Frauen mit unterschiedlichen feministischen Zugängen. Solange wir uns wie Einzeller gebärden, wird das nie etwas mit der Geschlechtergerechtigkeit.


Über das Buch:

In Simone Hebenstreits neuer WG versammeln sich fünf Frauen aus verschiedenen Generationen, mit verschiedenen Ansichten. Was sie eint, ist ihr Widerstand gegen den drohenden Rechtsruck. Wahlen stehen an, und diesmal werden Herdprämien, Müttergeld und Abtreibungsverbote versprochen. In einem Reality- TV-Format diskutieren die Frauen öffentlich ihre Positionen, und bald zeigen sich die Bruchlinien zwischen ihnen und ihren feministischen Vorstellungen von Religion, Gender-Identität und Sexarbeit: Während sie einander vor laufender Kamera zerfleischen, nimmt die politische Wende ihren Lauf.

Im Anschluss an die Lesung aus dem Buch „Einzeller“ findet ein Gespräch mit der Autorin statt, bei dem es u.a. auch um die Frage gehen wird, warum es nach wie vor – angesichts bestehender Diskriminierungen – wichtig ist, von Frauen als sozialer Kategorie zu sprechen und frauenpolitisch aktiv zu sein und wie eine andere Diskussionskultur über Unterschiede im Feminismus aussehen könnte.

Moderation: Maria Furtner (Koordinatorin des Bereichs Gender Studies, Arbeitsschwerpunkt: Lehre)

Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Emanzipation und Partnerschaft in Kooperation mit dem Autonomen FrauenLesbenZentrum.

Über die Autorin:

Gertraud Klemm, 1971 in Wien geboren, studierte Biologie und arbeitete als hygienische Gutachterin bei der Stadt Wien. Seit 2006 ist sie freie Autorin. Ihr Roman „Aberland“ stand 2015 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Für ihre Texte erhielt sie zahlreiche Preise, u.a.: Publikumspreis beim Bachmannpreis 2014, Outstanding Artist Award für Literatur 2020, Ernst Toller Preis 2021, Anton Wildgans Preis 2022. Zuletzt erschien ihr Roman „Hippocampus“ bei Kremayr & Scheriau.

Zum Weiterlesen:
Autorin Gertraud Klemm: „Ich bin jetzt eine FLINTA*“, in: Der Standard, 6.2.2022

https://www.derstandard.at/story/2000133831041/autorin-gertraud-klemm-ich-bin-jetzt-eine-flinta

Autorin Gertraud Klemm: Frau zwischen Barbie, Flinta und Terf, in: Der Standard, 14.8.2023

Frau zwischen Barbie, Flinta und Terf – Literatur – derStandard.de › Kultur

Einige Stimmen von RezensentInnen:

„Gertraud Klemm legt mit „Einzeller“ einen Roman über die Konfliktlinien zwischen verschiedenen Generationen von Feministinnen vor. […] Großes Lesekino ganz nah dran.“ (Astrid Kuffner, madame wien)

„Einer jener seltenen Romane, mit denen man sein Denken auf ein höheres Niveau befördern, ihm quasi ein Upgrade verleihen kann: ein bisschen wie das „Kir Royal“ des modernen Feminismus. Ein großer amüsanter Gesellschaftsroman.“ (Denis Scheck, WDR)

„‚Einzeller‘ von Gertraud Klemm ist der wichtigste feministische Roman des Jahres. Vielleicht des Jahrzehnts. Mit bestechender Klugheit und Präzision und mitreißender Empathie für ihre Figuren navigiert sie durch alle relevanten feministischen Gegenwartsdebatten und öffnet damit ein Hoffnungsfenster für eine feministische und frauensolidarische Zukunft.“ (Beatrice Frasl)