Gemeinsam gegen Sexismus und Diskriminierung

Statement der F*Vernetzung Tirol

Im Innsbrucker Gemeinderat wurde eine Frau zum wiederholten Male sexistisch angefeindet. Auslöser war die Entscheidung der Gemeinderätin, ihr Kind mit in den Gemeinderat zu nehmen, dort zu stillen und alkoholfreies Bier aus der Flasche zu trinken. Die Gemeinderätin sowie alle Mütter* und Menschen mit Betreuungspflichten haben die volle Solidarität der F*Vernetzung Tirol!

Sexismus und sexuelle Belästigung gehört im patriarchalen Tirol für viele FLINTAs (= Frauen, Lesben, inter*, nichtbinäre, trans und agender Personen) zum Alltag. Egal ob am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Uni, im Verein, den Medien, in der Werbung, in Bus und Bahn oder in der Politik. Egal ob mit Kindern oder ohne.

Sexismus gerade gegenüber FLINTAs ist in unserer Gesellschaft weiterverbreitet und tief verwurzelt. Sexistisches Gedankengut wird systematisch als Begründung für Gewalt und als Instrument der Unterdrückung benutzt.

Aufgabe der Politik ist es, Barrieren abzuschaffen, die es FLINTAs erschweren, ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben zu führen.

Wenn bezahlte Politiker*innen mit sexistischen Äußerungen und verbaler Gewalt diese Barrieren reproduzieren und sogar Menschen mit Betreuungspflichten per Antrag die Mitsprache entziehen wollen, dann sind sie fehl am Platz!

Wir fordern:

  • Eine familienfreundliche Arbeitswelt
  • Ein Leben ohne geschlechtsbasierte Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung
  • Keine diskriminierenden Zwangsvorschriften für Verhalten und Kleidung
  • Karenzierungsmodelle für alle Familienstrukturen
  • Barrierefreiheit für stillende Mütter* am Arbeitsplatz
  • Ausbau der Kinderbetreuung
  • Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr

Wir entscheiden, wo und wie und ob wir stillen!