2017 Nr. 4 | Geschlecht und Migration

Ein spannungsgeladenes Verhältnis!?

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Ist Einwanderung ein zentrales Element in unserer Gesellschaft?
Machen sich nur Männer auf den Weg oder sind Frauen auch eigenständig Handelnde beim Aufbruch in eine andere Heimat? Welche Bedeutung kommt ‘Geschlecht’ in diesem Zusammenhang zu? In dieser Ausgabe der AEP Informationen soll einer Gegenstimme Gehör verschafft werden, ganz im Sinne einer feministischen Gegenrede, die Frauen als Subjekte und eigenständig Handelnde wahrnimmt und ihre Lebensrealitäten aufzeigt, mit denen sie als Migrantinnen konfrontiert sind.
Eine Forschungsgruppe an der Universität Innsbruck befasst sich seit Jahren mit dieser komplexen Materie und erhebt eine kritische Stimme gegenüber der üblichen Forschung zum Thema Migration: Die Frage nach geschlechtsspezifischen Strukturen kommt in dieser gar nicht, oder zumindest nur sehr am Rande vor. Dadurch werden Vorurteile, Auslassungen und Ignoranzen weiterhin bestärkt. In dieser Ausgabe werden Aspekte auf einer mehr theoretischen Ebene beleuchtet, Lebensrealitäten migrierender Frauen werden hautnah dargestellt, die entsprechende Politik des Aufnahmelandes Österreich wird analysiert und in ihren Tendenzen aufgezeigt. Migrantinnen kommen zu Wort, die mediale Darstellung im Ankunftsland wird untersucht und einschlägig engagierte Einrichtungen und Projekte vorgestellt.

Das Heft wurde gestaltet von der Forschungsgruppe Geschlechterverhältnisse der Migrationsgesellschaften mit Marcel Amoser, Sabine Gatt, Elisabeth Grabner-Niel, Kerstin Hazibar, Maria Teresa Herrera Vivar, Max Preglau, Paul Scheibelhofer, Gloria Tauber, Andrea Umhauer

Judith Klemenc, Autorin, Künstlerin und Kunstvermittlerin, illustrierte dieses Heft.

Inhalt

Editorial

Geschlecht und Migration. Ein spannungsgeladenes Verhältnis!? Zur Einführung Forschungsgruppe Geschlechterverhältnisse der Migrationsgesellschaften*
Andrea Umhauer: Die Migrantin retten!?
Johanna Elle, Sabine Hess: Gender in der medialen und politischen Debatte in (und nach) der „Flüchtlingskrise“
Christine M. Klapeer: Homophob sind vor allem die Anderen?! Zu den affirmativen Verstrickungen von Rassismus und Homophobie
Kerstin Hazibar: Migrations- und geschlechtertheoretische Reflexionen auf Beratung
Paul Scheibelhofer: „Wer bleiben will, muss die Regeln unseres Zusammenlebens einhalten“
Bildung in Deutschland, Leben in der Türkei – Der Fall Rüya Nora Warrach
Dichotomien in Diskursen über Sexarbeit: Aufdeckungen und Problematisierungen aus der Perspektive einer Migrant*innen-Selbstorganisation maiz
Max Preglau: Migrationspolitik und Geschlecht
Gloria Tauber: Medizinstudierende mit türkischer Migrationsgeschichte
Verena Sauermann: „Türkenliebchen“ – Die Anderen im Haller Lokalanzeiger
Berichte
FLUCHTpunkt
migrantas
„Wir haben kommen müssen“
Bericht über die Veranstaltungsreihe RASSISMUS – SEXISMUS – HOMOPHOBIE
Rezensionen
Termine
Geschlecht und Migration – Eine Auswahl von Büchern in der AEP-Frauenbibliothek