Sexarbeit im Brennpunkt politischer Gestaltung

Vortrag und Diskussion mit Mag.a Dr.in Helga Amesberger (Institut für Konfliktforschung)

9. Dezember 2014, 14:00 Uhr
Die Bäckerei, Dreiheiligenstr. 21a, Innsbruck

Prostitutionspolitiken in Europa und anderswo sind ein heiß umkämpftes Feld.  Sie sind im besonderen Maße von Wertehaltungen und Moralvorstellungen geprägt. Dementsprechend unterschiedlich sind die Zugänge und der politische Umgang damit: Das Spektrum der Maßnahmen und Forderungen reicht von einem Verbot der Sexarbeit oder des Sexkaufs bis hin zu einer umfassenden Entkriminalisierung.  Die meisten Prostitutionsgesetze werden mit der Intention ausgearbeitet, die in der Sexarbeit Tätigen zu schützen, Ausbeutung und Frauenhandel zu verhindern. Können Prostitutionsgesetze dies leisten? Und wenn ja, welche Voraussetzungen müssen hierfür gegeben sein?

Der Beantwortung dieser Fragen möchte ich mich in drei Schritten annähern: Zunächst beschreibe ich kurz wie sich Sexarbeit in Österreich gestaltet und welche rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben sind. Im zweiten Teil befasse ich mich mit den Auswirkungen dieser Gesetze und weiterer prostitutionspolitischer Maßnahmen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeiterinnen. Ebenfalls mit dem Fokus auf die Auswirkung gesetzlicher Regulierung auf Arbeitsbedingungen, Ausbeutung, Schutz und Rechte von Sexarbeiterinnen stelle ich in einem dritten Schritt die österreichische, stark regulative Prostitutionspolitik dem schwedischen Modell des Sexkaufverbots und der neuseeländischen Entkriminalisierungspolitik gegenüber.
Im Anschluss an den Vortrag diskutierten am Podium LRin Dr.in Christine Bauer, Landtagsabgeordnete Gabriele Schiessling, Stadtpolizeikommandant Oberst Martin Kirchler sowie eine Mitarbeiterin von iBUS.

Kooperationsveranstaltung von FiB – Frauen im Brennpunkt und iBUS – Innsbrucker Beratung und Unterstützung für Sexarbeiter_innen.