Veranstaltungen 2013

Übersicht

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Workshop zu Sexarbeit

17. Jänner 2013, ab 17:00 Uhr, Öffentliche Frauenbibliothek AEP, Müllerstraße 26, Innsbruck

Die feministische Diskussion über Sexarbeit ist so alt wie die Bewegung selbst. Die Positionen reichen dabei von der Forderung, Prostitution rigoros zu verbieten, bis zu dem Standpunkt, Prostitution als Sexarbeit müsse als Beruf wie jeder andere anerkannt werden.

In dem Workshop ging es darum, zum einen gesellschaftlich vorherrschende und eigene Bilder und Vorurteile zu Sexarbeit zu hinterfragen. Zum anderen wurden Bedingungen von Sexarbeit in Österreich und Tirol, Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen thematisiert.

Im Workshop haben auch Mitarbeiterinnen der AEP-Familienberatungsstelle das Projekt IBUS zur Beratung, Begleitung und Information von Sexarbeiterinnen vorgestellt.

Im Anschluss an den Workshop (17:00-20:00 Uhr) bestand die Möglichkeit, mit Christine Nagl über konkrete Fragen in Bezug auf Sexarbeit in Tirol und die Unterstützung von Sexarbeiterinnen zu diskutieren (20:00-21:00 Uhr).

Workshopleitung und anschließende Gesprächsrunde: Christine Nagl: geb. 1965 in Salzburg, 3 Kinder. Ausbildung in der Aidshilfe Berlin als Streetworkerin. Seit 2008 Projekt „Safer Work“ der Aidshilfe und seit 2010 Projekt „PiA“ von Frau & Arbeit in Salzburg; seit Oktober 2012 in Innsbruck Mitarbeiterin im Projekt „IBUS“ der AEP-Familienberatungsstelle („PiA“ und „IBUS“ sind Projekte zur Beratung, Begleitung und Information von Sexarbeiterinnen).

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Literarisches Warm-Up zur Alpinen Ski-WM 2013

1. Feber 2013, 20.45 Uhr, Autonomes FrauenLesbenZentrum, Liebeneggstr. 15, Innsbruck

„Sportsfreunde“: Lesung mit Barbara Hundegger

vom seltsamen sein zwischen fabelzeiten, horrorstürzen, auswärtspleiten, knock-out-quoten, herzschlagpunkten, wassergräben, abfahrtsschneisen

Einstündige Rede zu Sport + Co., die im Rahmen des letztjährigen Projektes der Österreichischen Literaturhäuser „mitSprache: Reden zur Situation“ geschrieben und im Café des Fußballstadions Mattersburg „uraufgeführt“ wurde.

Musikalische Flanken: Paula & Hilde: „Hier kommt ein Ball“

Barbara Hundegger: geb. 1963 in Hall / Tirol. Mehrere Jahre Studium der Germanistik und Philosophie in Innsbruck und Wien. Lyrik, Kabarett, Performance, Gedichtbände und Theatertexte. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise.

Eine Veranstaltung von: Autonomes FrauenLesbenZentrum Innsbruck, AEP – Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft, ArchFEM – Interdisziplinäres Archiv für feministische Dokumentation.
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Buchpräsentation: Genderkompetenz in Supervision und Coaching

22. Februar 2013, 19:00 Uhr, Buchhandlung liber wiederin, Erlerstraße 6, Innsbruck

Welchen Stellenwert hat Gender in Supervision und Coaching? Was bedeutet „Genderkompetenz“ in berufsbezogenen Beratungssettings und wie kann „Genderintegrität“ gewährleistet werden? Diese und ähnliche Fragen beantwortet die Publikation.

Surur Abdul-Hussain – Autorin, Supervisorin und Coach – stellte ihr Buch „Genderkompetenz in Supervision und Coaching“ vor. Anschließend widmete sie sich in einem Kurzvortrag der Frage: „Genderkompetenz: notwendige Voraussetzung oder lediglich eine Zusatzqualifikation?“ und stand für eine Diskussion zur Verfügung.

Mag.a SururAbdul-Hussain, MSc: Erziehungs- und Bildungswissenschafterin, Trainerin, Supervisorin, Coach und Organisationsentwicklerin (ÖVS) mit den Schwerpunkten Gender Mainstreaming und Managing Diversity.

Moderation: Dr.in Itta Tenschert (Psychologin, Gender-Trainerin, Organisationsberaterin, Supervisorin)

Eine Veranstaltung von Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft – AEP & Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen & Frauen im Brennpunkt.

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ZeitzeugInnen-Gespräch mit Rita Prigmore

Über die Verfolgung von Roma und Sinti im Nationalsozialismus

6. März 2013, 19:00 Uhr, Archfem, Zollerstraße 7, 6020 Innsbruck

Rita Prigmore ist eine Sintiza aus Würzburg, die als Kind die an ihr durchgeführten Versuche zur Zwillingsforschung unter der Leitung von Dr. Mengele überlebt hat (ihre Zwillingsschwester starb). Ein Großteil ihrer Angehörigen kam in Konzentrationslagern um. Seit den letzten Jahren spricht sie über ihre Geschichte sowohl in Schulen als auch auf Internationalen Tagungen (Berlin, Rom, Sarajevo etc.).

Die Begegnung mit Rita Prigmore – als einer der wenigen noch lebenden ZeitzeugInnen – ist eine wertvolle Möglichkeit, die Verfolgung von Roma und Sinti während des Nationalsozialismus besser verstehen zu lernen sowie auf das Leben von Roma und Sinti heute aufmerksam zu werden, das aktuell durchwegs von Diskriminierung gekennzeichnet ist.

Eine Kooperationsveranstaltung von der Gemeinschaft Sant’ Egidio, Initiative Minderheiten Tirol, ArchFem – Interdisziplinäres Archiv für Feministische Dokumentation und AEP – Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft.

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„Lieblingslektüre“
Lesung am Internationalen Frauentag mit Birgit Melcher und mit Liedern von Paula & Hilde

8. März 2013, ab 16:00 Uhr, Öffentliche Frauenbibliothek AEP, Müllerstraße 26, Innsbruck

Die Mitarbeiterinnen des Vereins AEP (Bibliothekarinnen, Redakteurinnen, Beraterinnen) gestalteten einen Frauenleseabend mit einer Auswahl an frauenbewegten Texten (u.a. von Birgit Vanderbeke, Barbara Hundegger, Mieze Medusa, Luise Pusch, Mary Daly und Friederike Kempner), die von der Schauspielerin Birgit Melcher gelesen wurden. Anschließend bestand die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, zu netzwerken und die vielfältigen Lesematerialien der Bibliothek kennenzulernen. Für den Ausklang des Abends sorgten Paula&Hilde – 2 Frauenstimmen, 2 Gitarren – Special: Paula&Hilde&Knef.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Aktionswoche: Jetzt schlägt‘s 13!: Vom 25. Februar bis 9. März 2013 dreizehn Innsbrucker Bibliotheken kennenlernen und entdecken. Eine Initiative des Kulturamtes der Stadt Innsbruck.

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Veranstaltungsreihe:

Männlichkeit(en) in Bewegung: Potentiale Kritischer Männlichkeitsforschung vor dem Hintergrund einer Revitalisierung traditioneller Männlichkeitskonstruktionen

Mit drei sehr intensiven Abendveranstaltungen versuchte der AEP – Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft eine breite Öffentlichkeit motivieren, sich mit den Erkenntnissen der Kritischen Männlichkeitsforschung auseinander zusetzen.

Ziel war es zu verdeutlichen und zu vermitteln, dass es in der kritischen Männerforschung zahlreiche Analysen und Lösungsansätze gibt, die sich in geschlechterdemokratischer Weise mit den Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft befassen.

Teil I: Auftaktveranstaltung: Potentiale der Kritischen Männlichkeitsforschung

14. März 2013, 17:30 – 21:00 Uhr, Die Bäckerei, Dreiheiligenstraße 21a, Innsbruck

Vortrag: Neue Männer und alte Ungleichheiten. Kritische Männlichkeitsforschung und Geschlechterpolitik

Starre Rollenbilder von Männern und Frauen lösen sich zugunsten offener Identitäten auf. Noch nie wurden so viele unterschiedliche Männlichkeitsentwürfe wie heute akzeptiert. Diese Veränderung ist eng mit dem Wandel der Institution Familie verknüpft. Diskussionen über Schwulen- und Lesbenehen oder die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare sind dafür ebenso ein Beleg wie gewandelte Einstellungen vieler Männer zu Partnerschaft, Familie und Kindererziehung. Gleichzeitig verschwinden alte Ungleichheiten nicht (Gewalt im sozialen Nahraum, ‚gläserne Decken’, ungleiche Bezahlung etc.). In der Pädagogik wird der Ruf nach einer geschlechtergerechten Erziehung laut, die Geschlecht als ‚Ressource’ betrachtet und so alte Geschlechterstereotype wieder belebt.

Trotz bestehender Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern ist die Bedeutung von Feminismus und kritischer Männlichkeitsforschung umstritten. In der Männer- und Jungenforschung gibt es widerstreitende Positionen über die Situation von Männern und vor allem darüber, was eine ‚gute’ Jungenerziehung ausmacht und was darunter zu verstehen ist. Der Vortrag gab Einblicke in Theorien und empirische Studien der Männlichkeitsforschung: Welche Erklärungsmodelle bietet sie für komplexe gesellschaftliche Entwicklungen an und was lässt sich daraus für Geschlechterpolitik lernen?

Edgar Forster: Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Fribourg, Schweiz. Forschungsschwerpunkte: u.a. Transformation von Bildung durch Globalisierung, Theorie und Geschichte von Erziehung und Bildung, Gender Studies mit Schwerpunkt kritische Männlichkeitsforschung.

Diskussionsrunde: Potentiale Kritischer Männlichkeitsforschung in der Sozialarbeit und in pädagogischen Handlungsfeldern

DiskussionsteilnehmerInnen: Jürgen Allgäuer (Sozialarbeiter, Männerberater, Erziehungswissenschafter, Innsbruck), Amanda Ruf (Geschäftsführerin des Vereins Amazone zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit, Bregenz), Gabi Plattner (Geschäftsführerin Tiroler Frauenhaus), Richard Wimberger (Lehrer an der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Tirol, u.a. tätig in der schulpraktischen Ausbildung), Ursula Primus (Bundes-Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik und Horterziehung, Kolleg für Kindergartenpädagogik), Martin Christandl (Leiter der Männerberatung Mannsbilder).

Moderation: Itta Tenschert, Organisationsberaterin, Gender-Trainerin.

Teil II: Revitalisierung traditioneller Männlichkeitskonstruktionen: Gegenbewegungen zu Feminismus und Kritischer Männlichkeitsforschung

21. März 2013, 17:30 – 21:00 Uhr, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Saal 7. Stock, Südtiroler Platz 14-16, Innsbruck

Vortrag: Männer- und Väterrechtsbewegung: Diskursive Überschneidungen zwischen der antifeministischen Männerrechtsbewegung, rechtsextremen Kreisen und Mainstream-medien

In den letzten Jahren hat sich ausgehend von den USA und der europäischen Väterrechtsbewegung eine neue Form des Antifeminismus etabliert. Mittlerweile gelingt es der antifeministischen Männerrechtsbewegung und ihren Netzwerken in Österreich, der Schweiz und Deutschland vermehrt, medienwirksam aufzutreten. Im Gegensatz zum traditionellen Antifeminismus wird dabei vor allem die männliche Verletzbarkeit taktisch und emotional in den Vordergrund gestellt. Strategisch setzen Teile der Netzwerke auf Hate Speech und versuchen so, andere AkteurInnen aus den Diskursen über Geschlechtergerechtigkeit zu verdrängen.

Neben personellen Kontakten der AntifeministInnen mit rechtsextremen Kreisen gibt es auch inhaltliche Überschneidungen. Hier sind insbesondere der Anti-„Genderismus“, der männliche Krisendiskurs und der Einsatz gegen „political correctness“ zu nennen. Diese ideologischen Gemeinsamkeiten werden strategisch im Kampf um „kulturelle Hegemonie“ eingesetzt. In einem Ausblick wurde im Vortrag auch die Anschlussfähigkeit dieser Ideologien an den männlichen Krisen-Diskurs im Mainstream (z.B. Focus und Tatort) analysiert und mögliche Reaktionsweisen diskutiert.

Hinrich Rosenbrock: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Soziologie, Marburg. Arbeitsschwerpunkte: Expertise für die Heinrich-Böll-Stiftung: „Die antifeministische Männerrechtsbewegung“, Biographische Perspektiven von Sans Papiers auf das europäische Grenzregime.

Vortrag: Antifeminismus und Männerbündelei. Konstitutive Merkmale für die Allianzen zwischen Burschenschaftern, Väterrechtlern, BZÖ und FPÖ

Wenngleich Burschenschafter und Väterrechtler mit z.B. Abtreibungsgegnern auf den ersten Blick historisch, ideologisch wie in der politischen Agitation wenig Gemeinsamkeiten aufweisen, zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass der in ihren Reihen kultivierte Antifeminismus sowie die unterschiedlich ausgeprägte Männerbündelei große Ähnlichkeiten aufweisen. Zudem ist ihre gesellschaftliche Akzeptanz sowie ihre (immer noch andauernde) politische Relevanz als Teil eines immer stärker werdenden antifeministischen Backlashs zu sehen, mit dem versucht wird, feministische Errungenschaften der letzten Jahrzehnte in Frage zu stellen. Nicht zuletzt zeigen sich diese Allianzen durch Überschneidungen zu FPÖ und BZÖ, die sich als politisches Sprachrohr für die Interessen der jeweiligen Gruppe einsetzen, oder, wie im Falle der deutschnationalen Burschenschafter, einen Großteil ihres Personalreservoirs aus diesen Reihen rekrutieren.

Der Vortrag thematisierte ideologische Gemeinsamkeiten, ausgewählte Beispiele personaler Überschneidungen und Vernetzungen dieser Gruppen.

Judith Götz: Literatur- und Politikwissenschafterin. Arbeitsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Gedenkpolitik und -kultur in Österreich, feministische/frauenpolitische Fragestellungen.

Moderation: Michaela Ralser, Professorin am Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Innsbruck.

Teil III: Männlichkeitskonstruktionen und Geschlechterrollen im Wandel

11. April 2013, 17:30 – 21:00 Uhr, Jugendzentrum Z6, Dreiheiligenstraße 9, Innsbruck

Vortrag: Und er bewegt sich doch!? Über Fortschritte und Rückschritte neuer Männlichkeitskonstruktionen

Wir wissen es aus alltäglichen Erfahrungen und soziologischen Studien: Männlichkeiten sind vielfältig und in Bewegung. Doch wie sind diese Veränderungsbewegungen aus emanzipatorischer Perspektive einzuschätzen? In diesem Vortrag wurde hinterfragt, was neu ist an „neuen Männern“ und wie sich alte Dominanzverhältnisse fortschreiben. Der kritische Blick zeigt auf, welche Strukturen für die Reproduktion patriarchaler Männlichkeitsentwürfe verantwortlich sind und wie sich männliche Herrschaft unter aktuellen gesellschaftlichen Verhältnissen neu formiert. Vor diesem Hintergrund wurden emanzipatorische Männlichkeitsentwürfe diskutiert, die sich diesen Verhältnissen widersetzen und die gesellschaftlichen Veränderungen ausgelotet, die damit einhergehen.

Paul Scheibelhofer: Lehrtätigkeit zu kritischer Männlichkeitsforschung in Innsbruck, Graz und Wien. Arbeitsschwerpunkte: Gewalt und Geschlecht, männerbündische Strukturen, emanzipatorische Bubenarbeit, kritische Migrations- und Rassismusforschung.

Vortrag: Männlichkeit unter Druck? Zum Verhältnis von Marginalisierung, Prekarisierung und männlicher Herrschaft

Nach einem kurzen Überblick über zentrale theoretische Ansätze der sozialwissenschaftlichen Männlichkeitsforschung wurde die prominente These, dass Männlichkeit unter Bedingungen des gesellschaftlichen Wandels zunehmend in eine Krise gerät, am Beispiel von zwei gesellschaftlichen Konfliktfeldern diskutiert: In den Blick genommen wurde zum einen das Verhältnis von abweichendem Verhalten und Männlichkeit am Beispiel von Gewalthandeln, zum anderen die zunehmende Prekarisierung von Erwerbsarbeit und der damit einhergehende Bedeutungsverlust der Position des männlichen Ernährers. Für beide Phänomene existieren aussagekräftige wissenschaftliche Zeitdiagnosen im Hinblick auf den Wandel oder die Verfestigung von männlicher Hegemonie, die im Vortrag beleuchtet und zur Diskussion gestellt werden.

Mechthild Bereswill: Professorin für Soziologie sozialer Differenzierung und Soziokultur am Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Kassel. Arbeitsschwerpunkte: Soziologie und Sozialpsychologie der Geschlechterverhältnisse, soziale Probleme und soziale Kontrolle, soziale Ungleichheit und qualitative Methodologien.

Moderation: Max Preglau, Professor am Institut für Soziologie, Universität Innsbruck.

Gestalterischer Beitrag: Playmobil – revisited

Installation des ArchFem- Interdisziplinäres Archiv für Feministische Dokumentation

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Vortrag und Workshop: Die Zukunft der Sorge- und Versorgungswirtschaft

Vortrag: 23. Mai 2013, 18:00 Uhr, SoWi-Hörsaal 1, Universitätsstraße 15, Innsbruck

Workshop: 24. Mai 2013, 16:00-20:00 Uhr, Haus der Begegnung, Rennweg 12, Innsbruck

Wie könnte in Zukunft eine Sorge- und Versorgungswirtschaft organisiert sein, die für alle bezahlbar ist und gleichzeitig eine gute und gut bezahlte Arbeit ermöglicht – auch für Frauen? Eine Massengüterproduktion, die mehr als unsere Bedürfnisse deckt, gibt es ja schon. Wie denken wir uns den Sektor personenbezogener Dienstleistungen als Teil der gesamten Erwerbsarbeit? Welche Fragen stellen sich in Bezug auf die Gestaltung des Sozialstaates?

Ausgangspunkt sind u.a. die Verschiebungen der ökonomischen Debatten in Frauen- und Gendernetzwerken, von der Thematisierung der unbezahlten Arbeit der Frauen zur bezahlten und unbezahlten Care Ökonomie seit den 1990er Jahren. Es wurden Resultate der Forschung zur Sorge- und Versorgungswirtschaft in der Schweiz und sich daraus ergebende Fragestellungen präsentiert, welche die Zukunft der Erwerbsarbeit und die damit verbundenen Geschlechterverhältnisse betreffen.

Mascha Madörin: lic.rer.pol, Schweizer Volkswirtin, u.a. Universität Eduardo Mondlane in Mosambik, arbeitete in NGOs zum Finanzsektor der Schweiz, zu Steuerflucht, Geldwäscherei und Finanzkrisen. Vor fünfundzwanzig Jahren begann sie freiberuflich über Aspekte feministischer Ökonomie zu arbeiten, insbesondere zu Gender Budgets. Außerdem konzentrierte sie sich auf Analysen der Care Ökonomie in der Schweiz.

Eine Kooperationsveranstaltung mit Beteiligung des AEP – Arbeitskreis für Emanzipation und Partnerschaft.

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Sonderprojekt Musikveranstaltungsreihe „Katzenmusik – Tage für Improvisation“

26./27./28. September 2013, 19:00 Uhr, „Vier und Einzig“, Hallerstraße 41, Innsbruck

Musikveranstaltungsreihe „Katzenmusik – Tage für Improvisation“ mit René Stieger-Reuter, Elisabeth Harnik & Clementine Gasser, Mia Zabelka, Magda Mayas & Christine Abdelnour

Katzenmusik – Tage für Improvisation“ versucht einerseits an Musik heranzuführen, die sich gewohnter Harmonik entzieht und dadurch in den Ohren vieler noch fremd, wenn nicht gar „falsch“ klingt.

Andererseits will „Katzenmusik“ auf die Problematik der Marginalisierung der Kunst von Frauen aufmerksam machen – so liegt bsw. der Frauenanteil von Veranstaltungsreihen und Festivals häufig unter 20 Prozent. Der provokative Titel referiert somit in zweifacher Weise auf Ausschlussprozesse: Als abwertende Fremdzuschreibung gegenüber unvertrauter Musik und als herablassender Blick auf die Kunst von Frauen. Jene Fremdzuschreibungen resultieren häufig aus einem Fehlen der Auseinandersetzung. „Katzenmusik“ will zu jener Auseinandersetzung ermutigen: Einer Reflexion über die Position von Frauen in der Kunst und dass auch ohne musiktheoretische Verständnisse ein sinnliches und neugieriges Einlassen auf tonale Brüche bis hin zur Auflösung von Struktur lustvoll sein kann und gar nicht so schwer zugänglich, wie vermutet.

Lesung mit Nadine Kegele: Annalieder

28. Oktober 2013, 19:00 Uhr, Buchhandlung liber wiederin, Erlerstraße 6, Innsbruck

Annalieder“ ist das beeindruckende literarische Debüt der jungen Vorarlberger Autorin Nadine Kegele. Anna und elf andere Frauen sind im Begriff, sich herauszuheben aus einem Leben, das unbeweglich macht. Eine legt sich mit Kaufhausdetektiven an, die andere will keinen Mann, der ihr mit Biologie kommt, eine denkt an brennende Elefanten und die andere wird, um eine Freiheit zu versuchen, die sie als Frau nicht erlebt, zum Mann.

Es geht um Möglichkeiten und Wege, Verlassenwerden und Verlassen, Weiterleben und Sterben. „Annalieder“ sind keine Schönwettergeschichten und dennoch nicht ohne Komik. So wie Anna und die anderen Frauen sich abheben von der Unbeweglichkeit des Lebens, hebt sich Kegeles Sprache ab von unbeweglicher Literatur und konventionellen Denk- und Sprachmustern.

Nadine Kegele: geb. 1980 in Bludenz, lebt in Wien. Bürolehre, Zweiter Bildungsweg: Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Gender Studies.

Eine Veranstaltung vom AEP – Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft in Kooperation mit der Buchhandlung liber wiederin.

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„Die Frau lebt nicht vom Brot allein“
Gioconda Belli liest eigene Gedichte, Grupo Sal Duo: lateinamerikanische Musik

Brigitte Karner: Sprecherin der deutschen Texte

30. Oktober 2013, 20:00 Uhr, Die Bäckerei, Dreiheiligenstraße 21a, Innsbruck

Grupo Sal Duo und Gioconda Belli präsentierten, begleitet von Brigitte Karner, die Konzertlesungs-Tournee „Die Frau lebt nicht vom Brot allein“. Anlässlich ihres neuen Gedichtsbands „Davor, die Jugend“ hat sie aktuelle Gedichte gelesen, aber auch die Highlights aus dem literarischen und poetischen Werk früherer Jahre.

Eine Kooperationsveranstaltung mit Beteiligung des AEP – Arbeitskreises Emanzipation und Partnerschaft.

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Lesung mit Theresia Oblasser

Eigene Wege. Eine Bergbäurin erzählt

15. November 2013, 19:00 Uhr, Buchhandlung liber Wiederin, Erlerstr. 6, Innsbruck

Nach den Kindheits- und Jugenderinnerungen, die unter dem Titel „Das Köpfchen voll Licht und Farben … Eine Bergbauernkindheit“ erschienen sind, legt Theresia Oblasser hiermit den zweiten Teil ihrer Lebenserinnerungen vor. Im Jahr 1965 heiratet sie einen Bergbauern. Die folgenden Jahre als Bäuerin und junge Mutter auf dem Brandstätthof nahe Taxenbach im Salzburger Unterpinzgau sind arbeitsreich. Zur Lebensmitte, als ihre Kinder eigene Wege gehen, sucht auch Theresia Oblasser nach neuen Herausforderungen. Die Auseinandersetzung mit überkommenen Traditionen ebenso wie mit oberflächlichen Zeiterscheinungen ist ihr ein großes Anliegen. Der Besuch von Seminaren zu gesellschaftspolitischen und religiösen Fragen bestärkt sie in ihrem Bemühen um selbstständiges Denken und nachhaltiges Handeln, nicht zuletzt auch in Bezug auf ihre eigene Stellung als Bäuerin und als Frau.

Theresia Oblasser war Bergbäuerin in Taxenbach, Pinzgau, und ist seit 2001 in Pension. Bereits 1985 begann sie zu schreiben. Sie arbeitet in Kulturinitiativen mit, engagiert sich in der Bergbauernvereinigung, und hinterlässt Spuren weit über das eigene bergbäuerliche Anwesen hinaus.

Eine Veranstaltung von Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft – AEP in Kooperation mit der Buchhandlung liber wiederin.

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16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Lesung aus dem Buch „Die Zeit der Schmetterlinge“ von Julia Alvarez
mit Musik von Gina & Raul

Das Buch erzählt die Geschichte der Schwestern Mirabal, deren Ermordung im Jahr 1960 die Gründung des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen bewirkte.

Lesung in Innsbruck: 9. Dezember 2013, 19:30 Uhr, Café Katzung, 1. Stock, Herzog-Friedrich-Straße 16, Innsbruck

Lesung in Schwaz: 10. Dezember 2013, 20:00 Uhr, Theater im Lendbräukeller, Innsbruckerstraße 39, Schwaz

Eine Veranstaltung der Feministischen FrauenLesbenVernetzung Tirol mit Beteiligung des AEP – Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft.
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