2011 Nr. 3 | Arsen und Sprachhäubchen

 

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aep informationen 2011/3

 

Was setzen wir uns sprachlich auf und was lassen wir uns aufsetzen? Und wie setzen wir uns mit den aufgesetzten Sprachhäubchen auseinander und wie sehr setzt es uns aus? Gibt es Erzählweisen ohne Sprachhäubchen? Das waren die Fragen, die wir uns zu Beginn des Prozesses für unser aktuelles Heft „Arsen und Sprachhäubchen“ gestellt haben. Wir haben Frauen eingeladen, diese Fragen zu diskutieren, sie zu be-schreiben. Wir hatten die vielleicht auch etwas naive Vorstellung, einmal Texte ohne Sprachhäubchen zu publizieren. Nun, die meisten Texte behandeln ausgerechnet das Sprachhäubchen, welches wir so dringend abwerfen wollten:
Es sind Texte, die das Verhältnis von Sprache und Macht erörtern, das Verhältnis von Sprachhäubchen und deren Trägerinnen sezieren und vor allem das Verhältnis von Macht und Spitzenhäubchenträgerinnen aufzeigen. Nach wie vor wollen wir die Frage virulent halten, immer wieder daran rühren, als würden wir Arsen in den Sprachkelch leeren: Wie kann ein Schreiben ohne Sprachhäubchen aussehen? Denn immerhin schreibt sich diese Frage in die Motivation unseres Schreibens ständig wieder ein und treibt uns an, die Zeitschrift weiter zu führen. Und immer werfen wir diese Frage in deinen und Ihren Raum und wollen Sie und dich dazu ermutigen, das Sprachhäubchen abzuwerfen und ein neues Schreiben zu wagen. Dieses Wagnis einzugehen heißt: Schicken Sie uns Texte!

 

Inhalt

Editorial

Claudia Posch: Der Neue Biologismus in den Medien. Biologistische Debatten um Sprachverhalten und Geschlecht
Elisabeth Mairhofer: Das untergeordnete Geschlecht
Manfred Kienpointner: Weibliches vs. männliches Formulieren? Bemerkungen zu geschlechtsspezifischen diskursiven Strategien
Barbara Hundegger: „Das Geschwätz dieser Tage“ – Salbungsvoll-kirchenkreis-sprachliche Satz-Hülsen als zynische Zumutungen
Caroline Voithofer: Her mit den Frauen in den Gesetzen!
Judith Klemenc: Niemands Worte
Farida Heuck: Sprachpolitik als Technik des Regierens
Maggie Jansenberger: Fair kommunizieren
Maggie Jansenberger: Österreichische Norm – Geschlechtergerechtes Formulieren
Astrid Ebner-Zarl: Klarstellung

Sprachwissenschafterin Luise Pusch

Caroline Voithofer und Heidrun Siller: Aufbruch der Geschlechterordnung? Hijras: Indiens drittes Geschlecht. Bericht über die 16. Innsbrucker Gender Lecture von Renate Syed
Barbara Bohn: Frauen und Öffentlichkeit Raumfrage als Machtfrage
Slutwalk Bündnis Hamburg: NO MEANS NO! Gegen Sexismus, sexualisierte Gewalt, Vergewaltigungsmythen und -verharmlosung!
Tina Leisch und Uschi Lichtenegger: Claudia Dientl 1959-2011

Innsbrucker Gender Lectures 2011/2012

25 Jahre Unabhängige Frauenbeauftragte & Grazer Frauenrat

Ausschreibung von TKI open 12_kein Thema

Buchbesprechungen

„Sprache “ in der AEP-Frauenbibliothek

Kurzmeldungen