Marlene Streeruwitz: „Die letzten Tage der 2. Republik“

Lesung und Gespräch

Freitag, 29. September 2017, 20:00 Uhr
AFLZ – Autonomes FrauenLesbenZentrum, Liebeneggstr. 15, Innsbruck

 

2017-09-29-marlene-streeruwitz

Lind. Lau. Und pastellfarbig. So tritt der Wahlherbst 2017 in Österreich auf. Alles ist Oberfläche. Grundstrukturen wie Demokratie oder Sozialpartnerschaft werden in der Art selbstverständlich genommen, in der auf facebook grundlegende technische Veränderungen von allen fraglos nachvollzogen werden. Da ist es dann schon interessant, dass im bürgerlichen Lager einmal parteiintern der Staatsstreich gegen das Demokratische geübt worden ist. Während die Prognosen den nächsten Finanzcrash voraussagen, wird eine dirndltürkise Staatsidylle entworfen, in der „die Leute“ mehr haben sollen, ohne sagen zu müssen, wovon dieses Mehr denn sein soll. Stilfragen und Gefühle dazu. Das war auch in den 30er Jahren schon so. Stilfragen und patriotische Gefühle. Demokratie vergönnte man damals den anderen nicht. Übrigens von keiner Seite. Was damals die gegenseitige Verachtung der Parteien und die Haltung zu Österreich war, das wird heute über therapeutische Rhetorik und die Einstellung zu Europa verhandelt. Die Verachtung ist geblieben. Um dahinter zu kommen, was das alles bedeutet, was da so lind, lau und dirndlfarbig daherkommt, werde ich in künstlerischer Form die Forschung aufnehmen.

Link: http://www.marlenestreeruwitz.at/werk/die-letzten-tage-der-2-republik-drama-in-3-akten-mit-alles-veraendernden-folgen/#0

 

Women only

Eine Kooperation von AEP, AFLZ und ArchFem.

Gefördert von Bundeskanzleramt Österreich – Sektion II Kunst und Kultur